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Kooperationen: Die Triebkraft für Innovation im Mittelstand

Wir haben mit zwei Vertreterinnen aus unterschiedlichen Branchen gesprochen, um zu verstehen, warum Netzwerke und Kooperationen so essenziell für den Fortschritt sind. Um tiefer in dieses Thema einzutauchen, haben wir uns mit Florence Straßburger von der Generali Deutschland AG und Denise Arnold von der VNG AG unterhalten. Beide Unternehmen sind etablierte Player in ihren jeweiligen Branchen und setzen aktiv auf Kooperationen mit Start-ups, um Innovationen voranzutreiben.

Warum sind Kooperationen wichtig?

Denise Arnold betont in unserem Gespräch die Bedeutung von Offenheit und Interdisziplinarität in der Zusammenarbeit. „Es muss durch Kooperationen passieren“, sagt sie. Nur durch die Zusammenarbeit verschiedener Akteure könne die Energiewende umgesetzt werden. Kooperationen entstehen jedoch nicht einfach so. Sie erfordern Vorarbeit, Netzwerkarbeit und ein gegenseitiges Verständnis für die Bedürfnisse der Partner. Erst wenn beide Seiten den Nutzen erkennen, können sie gemeinsam an innovativen Lösungen arbeiten.

Florence Straßburger sagt, dass auch für die Generali Deutschland AG Kooperationen mit Start-ups essenziell sind, um den ständigen Veränderungen im Markt gerecht zu werden. Durch den Kontakt zu Start-ups könne man neue Technologien und Geschäftsmodelle verstehen und Synergien schaffen.

Was macht die Verbindung von Start-ups und etablierten Unternehmen so besonders?

Für Denise Arnold liegt der Reiz in der Zusammenarbeit mit Start-ups in der Verschiedenartigkeit der Perspektiven. „Es sind ja zwei Welten, die miteinander in Verbindung kommen“, erklärt sie. Der Austausch ermögliche es, sich gegenseitig herauszufordern und voneinander zu lernen.

„Wir als Generali Deutschland sehen ein sehr großes Potenzial und auch vielfältige Chancen für beide Akteure“, hebt Florence Straßburger hervor. Insbesondere das Fachwissen und die Agilität von Start-ups schaffen einen Mehrwert für etablierte Unternehmen. Gleichzeitig können Unternehmen durch ihre Erfahrung und Branchenkenntnisse den Start-ups als Mentoren zur Seite stehen und so zu deren langfristigem Erfolg beitragen.

Venture Clienting, what?

Eine wichtige Strategie, die viele Unternehmen nutzen, um Innovationen voranzutreiben, ist der Venture-Clienting-Ansatz. Etablierte Unternehmen investieren mit einer In-House Innovationsunit aktiv in Start-ups und gehen Kooperationen mit ihnen ein. Diese Partnerschaft geht über eine typische Lieferantenbeziehung hinaus und ermöglicht es den Start-ups, ihre Produkte und Dienstleistungen in einem realen Marktumfeld zu testen und zu skalieren. Dadurch profitieren beide Seiten: Die Start-ups erhalten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch Zugang zu Ressourcen und Expertise, während die etablierten Unternehmen Zugang zu innovativen Lösungen erhalten, die ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken. Denise Arnold beschreibt einen weiteren wichtigen Vorteil: „Auch etablierte Unternehmen durchlaufen Durststrecken und gerade für Start-ups geht es auch mal auf, mal ab. Wir, als ein sehr traditionelles, seit Jahrzehnten etabliertes Unternehmen haben da Erfahrungswerte, wie man solche Krisen meistert.“

Erst kürzlich hat GlassDollar zum Thema Venture Clienting einen umfangreichen Bericht veröffentlicht, den ihr hier finden könnt.

Erfolgsmessung und Ausblick

Um den Erfolg von Innovationsprojekten und Kooperationen zu evaluieren, setzen beide Unternehmen auf verschiedene Marker. Neben messbaren Kriterien wie dem Customer Success Score spielen auch weniger messbare Faktoren wie die Schaffung einer offenen Arbeitskultur eine wichtige Rolle. „Langfristige Wachstumsambitionen und eine stabile, gleichwertige Beziehung zwischen den Kooperationspartnern sind weitere Erfolgsfaktoren“, so Florence Straßburger.

Für die Generali Deutschland ist die Zusammenarbeit mit dem Start-up XUND einer ihrer Best Cases. Nach der Teilnahme an einem Innovationsprogramm im InsurTech Hub München begann die gemeinsame Reise des Start-ups und der Generali Health Solutions, einem Unternehmen der Generali Deutschland. Daraus ist eine erfolgreiche Partnerschaft entstanden, die bis heute anhält.

Auch Denise Arnold betont die Relevanz der Innovationshub: Eine Wasserstoffkonferenz mit kanadischen Start-ups, ausgerichtet vom SpinLab, dem Träger des Smart Systems Hub Leipzig, gab neue Perspektiven und setze Impulse für einen ersten Austausch. Inzwischen wurden internationale Projekte angestoßen. Sie betont, dass das internationale Transformationsfeld, welches der Hub bereitstellt, die unkomplizierte Möglichkeit bietet, neue Kooperationen einzugehen.

Innovationen entstehen nicht im stillen Kämmerlein, sondern durch den Austausch und die Zusammenarbeit verschiedener Akteure. Kooperationen zwischen Start-ups und etablierten Unternehmen sind dabei von zentraler Bedeutung für den Fortschritt und die Zukunftsfähigkeit unserer Wirtschaft.

Beide Interviewpartnerinnen betonen die wichtige Rolle von Netzwerken wie der Digital Hub Initiative bei der Kooperationsanbahnung. Durch die Fachexpertise in den Hubs können Start-ups und Corporates ideal miteinander vernetzt und gefördert werden. Durch den Austausch innerhalb des Netzwerks werden erfolgreiche Kooperationen gefördert und Best Practices ausgetauscht.

 

 

  
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