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5 Fragen zu Smart Contracts

In der öffentlichen Debatte wird die Blockchain fast ausschließlich mit Bitcoin als Anwendungsbeispiel in Verbindung gebracht – aber was sind eigentlich Smart Contracts?

Die ursprünglich für Bitcoin entwickelte Technologie Blockchain lässt sich für viel mehr als Kryptowährungen einsetzen. Ein Beispiel sind Smart Contracts. Diese „smarten Verträge“ sind Datenverarbeitungsschritte, also Programmcodes oder Funktionen mit meist sehr einfacher „wenn/dann“-Logik. Das heißt, die Verträge treten bei bestimmten Ereignissen in Kraft.

Wie genau kann die Blockchain-Technologie für Smart Contracts genutzt werden?

Das Besondere am Smart Contract ist, dass diese Programme unwiderruflich im Blockchain Netzwerk gespeichert und ausgeführt werden können. Jede Aktion wird zunächst von einem Rechnernetzwerk validiert, bevor sie ausgeführt wird. Man kombiniert so verbindliche, für alle Teilnehmer geltende Datenverarbeitungsschritte und hat die Möglichkeit, Verträge unabhängig von dritten Parteien wie beispielsweise einem Notar zu schließen. So können viele Prozesse automatisiert werden.

Welche Vorteile haben Smart Contracts im Gegensatz zu normalen Verträgen?

Smart Contracts sind Computerprogramme und Algorithmen, die autonom und unwiderruflich durchgeführt werden. Dies hat nicht unbedingt mit rechtsverbindlichen Verträgen im juristischen Sinne zu tun. Ein Beispiel sind elektronische Türschlösser, die automatisch prüfen, ob der Fahrer die Leihgebühr für das Auto gezahlt hat und ob er einen Führerschein besitzt.

Smart Contracts versuchen, eine höhere Vertragssicherheit gegenüber traditionellem Vertragsrecht bei gleichzeitig geringeren Transaktionskosten zu erreichen. Eine schriftliche Fixierung des Vertrags (auf Papier oder in einer Datei) wird damit unter Umständen überflüssig.

Für welche Branchen spielen Smart Contracts eine besondere Rolle?

Für alle Branchen, die von einer weitgehend automatisierten Bearbeitung von Geschäftsvorgängen mit externen Geschäftspartnern profitieren. Besonders ist das die Finanz und Energiebranche, Versicherungen und die Automobilindustrie. In den USA finden sogar Trauungen per Blockchain statt: Die beiden Ehepartner scannen einen QR-Code und müssen sich so nicht mal am gleichen Ort befinden. Mit der Blockchain-Datenbank wird die Eheschließeung – in diesem Fall der „Vertrag“ – juristisch festgehalten.  

Wie sicher sind Smart Contracts?

Die Blockchain gilt als fälschungssicher. Smart Contracts können im Nachhinein nicht verändert werden. Die in den Contracts spezifizierten Algorithmen laufen verlässlich und verbindlich genauso ab wie sie programmiert wurden. Ein Smart Contract ist aber immer nur so gut wie sein Programmcode. Wenn ein unsicherer Code in den Smart Contract programmiert wurde, wird der Smart Contract auch einen unsicheren Code ausführen.

Stefan Thon ist Geschäftsführer der STROMDAO. Das Startup aus dem Hub Dresden/Leipzig ist Anbieter von Blockchain Infrastuktur für den Energiesektor. Mit dem Fury Network entwickelt und betreibt STROMDAO ein offenes Blockchain-Netzwerk, dass auf Energiemarkttransaktionen spezialisiert ist.

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